Spargel…dazu junge Kartoffeln und zerlassene Butter – wie wunderbar.
Spargel – das einzige Gemüse, von dem die Menschen genau wissen, wann es Saison hat. Jetzt langsam. Spargel hat Saison bis Johanni, dem 24. Juni. Soviel ist mal klar. Und ab wann? Ab dem Zeitpunkt, ab dem der Boden so warm ist, dass die Spitzen aus dem Boden kommen. Oder ab dem Zeitpunkt, ab dem die Fußbodenheizung in den Feldern den Spargel sprießen lässt?
Und was ist mit den Kartoffeln? Also die jungen, kleinen, mit der dünnen Schale? Die gibt es jetzt noch nicht! Ich habe sie aber schon gesehen. Aus Ägypten nämlich. Und hier wird der Wahnsinn der fehlenden Geduld erst so richtig deutlich.
Folgendermaßen werden diese Kartoffeln produziert:
Bewässerungs- und Düngeanlagen sind im afrikanischen Sandboden installiert. Diese verbrauchen pro Kilogramm Kartoffeln 428l ägyptisches Wasser. Deutschland importiert 130.000t Kartoffeln. Das bedeutet, Deutschland importiert 55.640.000.000.000 Liter Wasser aus Afrika! Aber es wird noch irrer. Diese Kartoffeln werden in sogenannten Bags – also stabilen Plastiksäcken (so wie für Pflastersteine) – transportiert. Als Füllschicht dient – Torf. Da dieser nicht in Ägypten, sondern z.B. in Irland gestochen wird (was zu weiterer unwiderbringlicher Landschaftszerstörung und Co2 Ausstoß führt) muss die Frage nach dem warum folgen. Antwort – weil die Kartoffeln nun so aussehen, als kämen Sie aus der Erde und nicht aus dem Sand!
Der Co2 Ausstoß einer importierten Kartoffel aus südlichen Ländern liegt damit bei über 500mg pro Kilo im Vergleich zu 3mg pro Kilo zu einer regionalen Erzeugung.
Deutschland produziert selbst 11 Mio. Tonnen Kartoffeln im Jahr – wobei davon nur ein gewisser Anteil als Speisekartoffel gegessen wird und ein Großteil unter weiterem Einsatz von Energie in Speisestärke, weiterverarbeitete Produkte, Mehle usw. umgewandelt wird.
Was also ist die Botschaft? Esst mehr Kartoffeln, es gibt so wunderbare Sorten, gerade in unserer Region. Esst Sie nicht aus dem Sand oder der Tüte, sondern aus unserer Erde.
Freut Euch auf die ersten oberpfälzer und niederbayerischen Kartoffeln. Und vorher verarbeiten wir noch die gelagerten Sorten zu Fingernudeln, Püree und Gnocchi.
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