Es ist so eine Sache mit Geheimnissen – ich kann diese nicht gut für mich behalten. Schon gar nicht, wenn es um Geheimtipps beim Essen geht. Außerdem gilt es, diejenigen die es verdient haben, zu unterstützen.
Wer in unserer großen Kleinstadt oder kleinen Großstadt wirklich Weltläufigkeit finden will, wer so ein kleines bisschen das Flair des Mannheimer Hafens oder Kopenhagen schmecken will, der muss nach 93051. Dem vielleicht hipsten Viertel im dann doch eher provinziellen oder schmucken Regensburg. Klar – innerstädtisch gibt’s da das Obermünsterviertel (das ich selbst ja schon kulinarisch mitgestalten durfte).
Aber wie hört sich das für Euch an: Tankstelle – Kleingartenanlage – Schwarze Eier mit Tofu?
Das Kleingartenrestaurant gleich an der Autobahnauffahrt in der Augsburger Strasse hat stürmische Zeiten hinter sich. Pächterwechsel bis hin zu Brandstiftung machen den Ort zwar nicht zu einem Hot Spot, aber es riecht nach Hot Pot.
Die Wirtin Lui Junli ist in der Gastroszene in Regensburg durchaus keine Unbekannte und man hat den Eindruck, dass sich hier jemand auf seine kulinarischen Wurzeln besonnen hat und keine europäisierte Süß-Sauer Küche anbietet. Kein Pho bis Sushi Einerlei, sondern Aromen, wie ich Sie zuletzt auf der Slowfood Konferenz in Chengdu geschmeckt habe.
Diejenigen Google Rezensionen, die sich auf Burger, Schnitzel und Co beziehen, kann man getrost vergessen, denn im Restaurant (nicht auf Lieferando) werden mindestens originelle Gerichte angeboten, auch wenn mein europäischer Gaumen nicht einschätzen kann, inwieweit diese Originale sind. Eines aber traue ich mir duchaus zu raus zu schmecken – ein ganz eigenes Aromenspiel, eine klare Präsentation und eine fast schon schelmische Freundlichkeit.
So bleibt mir nur, Euch das Jade ‑Land in Sonne heftigst zu empfehlen. Aus reinem Eigennutz, denn je erfolgreicher ein Gastrobetrieb ist, desto öfter habe auch ich in Zukunft die Chance, den Rest der Karte durchzuprobieren.