Es hat lange gedauert, bis diese Erkenntnis gereift ist. Nun aber ist Sie mit voller Wucht da und will raus in die Welt. Die um sich greifende Furcht vor Fremden und Flüchtlingen liegt ursächlich nicht an der Sorge vor dem Verlust des Arbeitsplatzes oder von Sozialleistungen.
Die Ausländer nehmen uns die Grammatik weg.
Lange Zeit war man wohl davon ausgegangen, dass die Sprache Bestand haben könne, egal wieviele Menschen diese erlernen und damit ein teilbares Gut sei. Doch dies ist grundfalsch. Die Sprache ist nicht selbstbewußt und damit den schlimmsten Anfeindungen seit .… ja seit wann gibt es sie dann, diese deutsche, äh germanische.… also egal!
Auf jeden steht Fall ist die Teutsche Sprache kurz vor der Auflösung. Jawohl. Und Schuld daran sind die Ausländer. Ein bisschen schuld sind auch die Jugendlichen, die keine Respekt gegenüber der Sprache haben, ALTA, aber das sind die ja schon seit Platon.
So richtig schuld sind die Ausländer. (Wiederholung soll zu Wahrheit führen)
Weil sie deutsch lernen wollen. Ja. Um zu kommunizieren mit uns Eingeborenen (also auch denen die ursprünglich aus Vorpommern und dem Sudetenland kommen). Das führt dazu, dass die korrekte Anwendung von Satzzeichen und grammatikalischen Regeln gerade unter Pegida-Gläubigen und Ureinwohnern von Freistaaten völlig in Vergessenheit gerät.
Deshalb ist es (mal wieder) der falsche Weg, den die bayerische Staatspartei eingeschlagen hat. Mit ihrer Forderung nach “Man spricht deutsch” hat die CSU viel Spott und Hohn geerntet. Womit – mit Recht.
Denn lasst uns – trotz aller Furcht vor dem Ergebnis – den Gedanken zu Ende denken. Malt Euch mal aus, was wäre, wenn es tatsächlich genug Integrationsangebote und Sprachkurse gäbe. Wenn ein Flüchtling aus Bosnien oder Syrien dem eingeborenen Stammtischbürgertum in grammatikalisch korrekten Deutsch den Aufbau und die Idee der Mütter und Väter des Grundgesetzes und der Demokratie erläutern würde.
Was täten die Bayern und die Sachsen – genau wie die Stammtische im Ruhrpott dann? Wohin mit den stammelnden Halbsätzen.…: “etz sog i dir am0i was.… – de vo da drüm. woast scho. also. und etz kumst du”? Wohin mit den fehlenden Satzzeichen? Wohin überhaupt mit der Dummheit. Gut daß es HoGeSa (Hooligans gegen Satzbau) gibt. Da wird versucht, Nazis, Rassisten, Homophoben und anderen Arschlöchern wenigsten rudimentär auf die Sprünge zu helfen.
Aber wie soll das gehen, wenn Sprache wohl kein teilbares Gut ist? Keine Kerze, deren Licht man weiter reichen kann und das Licht der Erkenntnis damit heller wird. Was bleibt also als Hoffnung? Ihr Hetzer und Angsthasen, Ihr eierlosen Rassisten, Ihr rückgratlosen Politiker bei der CDU in Sachsen, die Ihr nach dem Druck der Straße Eure Menschlichkeit verliert. Lernt Deutsch! Integriert Euch in unsere demokratische Gesellschaft. Studiert das Grundgesetz. Lernt die deutsche Geschichte. Bildung hilft!