Vorbemerkung
Ich hab jetzt echt den ganzen Tag Steuerordner aufgeräumt – puh. Ihr wisst schon, warum ich kein Lehrer geworden bin (auch wenn ich zur Zeit unsere Lehrlinge mit Arbeitsrecht, Grundgesetz und HACCP online quäle)? Weil ich echt ein gespaltenes Verhältnis zu Papier habe. Und das ist charmant ausgedrückt. Und weil Nudeln ja glücklich machen sollen – heute mal was einfaches, schnelles. Ich könnte euch jetzt natürlich die Bilder präsentieren, wie meine Tochter und ich gemeinsam den Pastaaufsatz auf die Kitchen Aid schrauben und schnell mal ein paar Tagliatelle durchlassen. Aber das wäre Fake News und die brauchen wir gerade alle nicht. Deshalb – Gefriertruhe auf, das gute Convenience Tortellini raus und wir konzentrieren uns auf die Sauce. Hier gilt – Kühlschrank schauen und loskochen.
Ich erzähl es oft in den Kochkursen – man kann beim Entwickeln von Rezepten und damit dem gewünschten Geschmack eigentlich zwei unterschiedliche Dinge tun. Entweder man spielt 3 aus 5 oder 1+1+1.
3 aus 5: 5 Geschmäcker – süß, sauer, salzig, bitter und Umami (auf gut bayrisch – gschmackig) – davon 3 die sich gegenseitig ergänzen
1+1+1: Bedeutet – vom Gleichen mehr. Beispiel Tomate mit Balsamico. Heißt Süß und Sauer und zwar ergänzt durch eine etwas andere Süße und Säure des Balsamicos – dazu Basilikum – ist kräutrig und auch süß, Salz, Pfeffer, Mozzarella und Olivenöl dazu (also Fett als Geschmacksverstärker) – Zack haben wir den Klassiker Caprese
Also heute: Spitzkohl – Kohl ist ein alter Stinker, ein geschmacklicher Stubenhocker. Der braucht ein bisserl geschmackliche Motivation. Also Zitrone, Knoblauch, Chili – die Schärfe der Zwiebel und des Lauches und das ganze bisserl mit Rohrzucker karamelisieren. Anschließend mit dem Weißwein den Ihr eh grad alle offen habt ablöschen und mit Sahne und Saurer Sahne abrunden. – Ihr braucht eigentlich gar kein Rezept mehr, sondern eine Lieferung, gell?
Zutaten
- Pasta eurer Wahl
- Spitzkohl (1÷4 – aus dem Rest mach ma Kimchi – wenns was wird, gibts auch das Rezept)
- Babymangold
- Portulak
- Frühlingslauch, 2 Stangen
- Knoblauch, 1 Zehe
- Rote Zwiebel, 1
- Zitrone, Schale von 1
- Chiliflocken
- Salz
- Rohrzucker
- Cremant/ Wein … is im Grunde wurscht
Ausstattung
Brett, Messer, Töpfe 2, Biomüll, Reibe für Zitronenschale
Mise en Place
Ich hab ja jetzt einen Induktionsherd, aber eigentlich solltet Ihr schon mal das Nudelwasser aufstellen. Zwiebel schälen und in Streifen, Mangold, Portulak waschen und in Streifen (Meine Lehrlinge wissen jetzt, das heißt Chiffonade), Knoblauch schälen, halbieren und mit dem Messerrücken zerdrücken (dann braucht man die Knoblauchpresse ned sauber machen). Lauch auch in Streifen oder wie ihr wollt
Loskochen
Pasta nach Packungsanweisung kochen – boa, das wollt ich schon immer mal schreiben. So ein Blödsinn! Pasta kocht man kurz bevor man sie braucht und dann wartet man gefälligst auf die Pasta, ned die Pasta auf die EsserInnen, echt jetzt.…
Also, erst das mit Geschmack, also Zwiebeln, Knoblauch, Kohl anbraten, jetzt schon salzen und Rohrzucker karamelisieren lassen. Zitronenschale (bio – is klar) dazu, Chili dazu, jetzt mit Wein ablöschen. 3 – 4 Minuten köcheln lassen. Wenn die Flüssigkeit reduziert ist, dann den Portulak und Mangold dazu – ihr könnt genauso Spinat nehmen.
Pasta jetzt kochen – Euer Wasser is eh schon heiß.
Die Soße abrunden mit Saurer Sahne und bisserl Sahne – wer er es vegan mag – lässt das einfach weg. Wenn die Nudeln so sind, wie Ihr sie haben wollt, mit einer Schaumkelle vom Pastatopf in Soßentopf.
Ich finde Parmesan passt immer – ihr wisst schon – Umami und so. Ich trinke übrigens einen steirischen Gelben Muskateller dazu. Prost.
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